Zehn Tipps für das Winterpendeln mit dem E Bike

E Bikes können ein wichtiger Faktor für die Verkehrswende werden. Doch viele Radfahrende nutzen das Elektrorad lediglich bei schönem Wetter. Dabei ist ein E Bike auch im Winter ein ideales Gefährt für den Arbeitsweg. Pressedienst-fahrrad gibt Tipps.

Auf solchem Untergrund sind Trikes kaum zu schlagen, erst recht, wenn sie über elektrische Unterstützung verfügen.
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1) Sicher vorankommen

In den Wintermonaten schlägt Sicherheit Tempo. Deshalb ist es wichtig, die richtigen Reifen aufzuziehen. Ganzjahresreifen wie der „Marathon 365“ von Schwalbe (UVP: ab 37,90 Euro pro Reifen) sorgen dank Lamellenprofil für Grip bei Kälte. Bei Eis sind hingegen Spike-Reifen (z. B. „Marathon Winter Plus“ von Schwalbe, UVP: ab 66,90 Euro pro Reifen) zu empfehlen. Diese dürfen an Pedelecs genutzt werden, an S‑Pedelecs hingegen nicht. Zusätzlicher Tipp: Wenn man den Reifendruck auf den Minimalwert reduziert, vergrößert das die Auflagefläche des Reifens. Die Druckangaben stehen an der Reifenflanke. Bei der präzisen Einstellung hilft eine Luftpumpe mit Manometer.

2) Sichtbarkeit erhöhen

Sehen und Gesehenwerden ist für alle Radfahrenden ein wichtiges Thema. Durch zusätzliche Reflektoren am Körper (z. B. „Reflektorklette“ von Fahrer Berlin, UVP: 5,95 Euro) oder ein weiteres Rücklicht am Fahrradhelm wird die Sichtbarkeit gesteigert. Moderne LED-Scheinwerfer können so eingestellt werden, dass die Hell-Dunkel-Grenze am oberen Radnd des Lichtkegels weiter entfernt auf die Straße strahlt. Zudem gibt es mittlerweile E‑Bike-Scheinwerfer mit Fernlicht. Dadurch genießen E‑Biker:innen den Vorteil, selbst auf unbeleuchteten Wegen eine gute Ausleuchtung zu haben und so Gefahrenstellen wie Schlaglöcher oder Eisplatten frühzeitig zu erkennen.

3) Nicht nur Turbo fahren

Ständig im Turbomodus zu fahren, ist im Winter keine Option. Erstens können die Reifen auf Schnee und Eis schneller die Traktion verlieren. Zweitens wird der bei Kälte ohnehin stärker beanspruchte Akku schneller leer. Und drittens friert man bei hohen Geschwindigkeiten schneller. Deshalb fährt man lieber mit weniger Unterstützung und mit mehr körperlichem Einsatz. Dadurch schwitzt man mehr und der Körper erwärmt sich besser.

4) Akku schonen

Lithium-Ionen-Akkus zeigen bei Kälte eine geringere Leistung als an warmen Tagen. Das ist z. B. auch von Smartphones bekannt. Deshalb sollte der Akku bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius nicht draußen am Fahrrad bleiben, sondern möglichst bei Zimmertemperatur gelagert und geladen – sowie erst kurz vor Fahrtantritt eingesetzt werden. Als zusätzlichen Schutz des Akkus vor Kälte und Spritzwasser bietet Fahrer Berlin spezielle „Cover Tubes“ aus Neopren (UVP: ab 24,90 Euro).

5) Fahrtipps beachten

Bei Nässe und Glätte gilt: Möglichst defensiv und vorausschauend fahren! Abruptes Bremsen führt auf rutschigem Untergrund schneller zu Stürzen und E‑Bikes lassen sich durch ihr Mehrgewicht schwieriger abfangen. Eisige Oberflächen gilt es möglichst gerade zu überfahren. Auch sollte man öfter mit der Hinterradbremse bremsen. Das Hinterrad bricht beim Blockieren seitlich aus, während ein blockiertes Vorderrad wegrutscht und einen Sturz verursachen kann. Zusatztipp: Die Sattelhöhe ein bisschen zu verringern, kann im Winter ein Sicherheitsvorteil sein. Denn durch einen etwas tiefer eingestellten Sattel sind die Füße schneller am Boden, was das subjektive Sicherheitsgefühl steigert. Denselben Effekt können auch Schuhe mit dickeren Sohlen erzielen.

6) Sattel schützen

Im Idealfall parkt das E‑Bike überdacht und witterungsgeschützt zu Hause und am Arbeitsplatz. Doch das ist nicht immer möglich und für diese Fälle lohnt es sich, einen Sattelüberzieher dabei zu haben. Der Überzug verhindert, dass man auf einen nassen Sattel steigt und so gleich eine nasse Hose bekommt. Er sollte vor Fahrtantritt allerdings entfernt werden. Sattelschoner hat der ADFC RheinBerg-Oberberg noch in seinem Bestand.

7) Frühzeitig richtig kleiden

In den herbstlichen Morgenstunden kann es bereits ordentlich kalt werden. Für E‑Bikende sogar noch mehr, da sie mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs sind und sich während der Fahrt meist weniger anstrengen. Somit erwärmt sich der Körper weniger als beim Radfahren ohne Motor. Deshalb ist es sinnvoll, frühzeitig wärmende Kleidung zu tragen. Eine wasser- und windabweisende Jacke  sollte zur Standardausrüstung gehören. Handschuhe sind  zu empfehlen, um kalte Finger zu vermeiden. Ein Halstuch hält den kalten Fahrtwind fern und wärmt Hals und Nacken. Das minimiert auch das Risiko, Nackenschmerzen zu bekommen. Schuhüberzieher schützen nicht nur vor Kälte, sondern zudem vor nassen Füßen.

8) Wasserdichte Tasche nutzen

Essenziell für Radpendler:innen ist: Das Gepäck muss trocken bleiben. Seien es Laptop, Unterlagen, Wechselwäsche oder einfach die Brotzeit. Deshalb erfreuen sich wasserdichte Taschen auch winters großer Beliebtheit.

9) Heiße Getränke mitnehmen

Wenn man zu Hause einen heißen Tee in eine isolierte Trinkflasche füllt, kann man sich unterwegs oder am Zielort mit ein paar Schlücken aufwärmen.

10) Reinigung nach der Fahrt

Nach Fahrten durch Schneematsch oder auf Pisten mit Streusalz sollte das E‑Bike grundsätzlich gereinigt werden. Kette, Schaltungskomponenten, Rahmen und auch die Laufräder brauchen dann besondere Pflege und müssen vom Dreck befreit werden. Das verbessert ihre Lebensdauer deutlich. Gerade fürs E‑Bike-Pendeln in der Winterzeit sind Räder mit Riemenantrieb von Gates und Getriebeschaltungen, z. B. von Pinion, zu empfehlen. Da die Schaltungskomponenten geschützt sind, sind sie weniger anfällig gegenüber äußeren Einflüssen.


https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/zehn-tipps-fuer-das-winterpendeln-mit-dem-e-bike

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

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    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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