Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband RheinBerg-Oberberg e. V.

Radfahren lernen und E-Bike üben in Bergisch Gladbach

Zur Radfahrschule des ADFC kommen Menschen, die nie Fahrradfahren gelernt oder es sehr lange nicht getan haben.

Pedelec-Kurs
Pedelec-Kurs © Peter van Loon

Fatima schiebt ihr Laufrad mit kräftigen Schritten an: rechts, links, rechts, links, hebt dann beide Füße und gleitet dann - erst schlingend und dann immer stabiler - strahlend über den Zanders-Parkplatz.

Fatima ist 28 Jahre alt und noch nie in ihrem Leben Fahrrad gefahren. Ihr Laufrad ist nicht wirklich ein Laufrad, sondern ein Damen-Fahrrad ohne Pedale.

Das Gleichgewicht hat sie zusammen mit den anderen sieben Fahrrad-Neulingen zunächst auf großen Rollern geübt - auf Tretrollern für Erwachsene.

Zur Radfahrschule des ADFC kommen Menschen, die nie Fahrradfahren gelernt oder es sehr lange nicht getan haben. 

Ihnen werden zunächst mit einem umgebauten Vorderrad die Kreiselkräfte demonstriert, mit denen Radfahren erst möglich wird: ein stehendes Rad fällt um, ein sich drehendes Rad nicht.

Wenn die Schüler das Laufradfahren beherrschen, werden die Portale montiert. Es kommt vor, dass Schüler nicht auf Anhieb begreifen, dass sie immer vorwärts treten müssen. Solche Kandidaten kommen auf einen Hometrainer, auf dem sie das zunächst üben.

Wenn das Fahrradfahren funktioniert, werden Techniken verfeinert: Bremsen, Kurven fahren, einhändig fahren, Schalten usw.. 

Auch die wichtigsten Verkehrsregeln werden erklärt.

Diese Kurse für Anfänger bietet die Radfahrschule für Erwachsene  Bergisch Gladbach des ADFC RheinBerg Oberberg e.V. fünfmal im Jahr an. (https://radfahrschule.adfc.de/radfahrschule/adfc-bergisch-gladbach-radfahrschule-fuer-erwachsene).

Die Radfahrlehrer heißen Christiane van Loon,  Georg Lammel, Georg Meierlücke, Ralf Mintrop und Peter van Loon.

Menschen, die nicht viel Geld für ein Fahrrad ausgeben können, schickt die Radfahrschule zum Radwerk der Caritas https://www.caritas-rheinberg.de/hilfen-angebote/schule-und-arbeit/radwerk/ in die Hauptstraße 239 und Geflüchtete zu den Mobilen Nachbarn https://www.mobile-nachbarn-gl.de/: Senefelderstraße 7 in Heidkamp, Franz-Heider-Straße 70 in Paffrath und Altenberger-Dom-Straße 140 in Schildgen.

Zu den E-Bike (Pedelec) Kursen der Stadt (Verkehrsgesellschaft - Willi Schmitz - W.Schmitz [at] stadt-gl.de - gemeinsam mit Polizei und ADFC) kommen meist ältere Menschen, die vom Fahrrad aufs E-Bike umsteigen. Die rein körpeliche Fähigkeit des Radfahrens beherrschen diese Menschen. Hier geht es darum, mit dem höheren Gewicht des E-Bikes klar zu kommen und die Motorleistung richtig einzusetzen. Viele der Schüler haben auch schon einen Sturz erlebt. Bei diesen Kursen wird geübt: Anfahren, Bremsen, Blickführung, einhändig fahren, Schalten, Motorleistung dosieren, usw.usf.

Diese Radel-Regeln gelten für Fahrradfahrer und E-Bike-Fahrer gleichermaßen:

  1. Ein Knochenbruch ist kein Scherz, das Fahrrad spürt keinen Schmerz. Beim drohenden Sturz: weg vom Rad und das Rad fallen lassen! Eine Reparatur ist nicht so schlimm wie eine Verletzung. 
  2. Lieber mit Helm: ein gut sitzender Helm muss beim heftigen Nicken auf dem Kopf halten, ohne dass der Kinnriemen geschlossen ist.
  3. Handschuhe schützen die Hände bei Stürzen. 
  4. Der Blick führt. Der Fahrer folgt dem Blick. Immer dahin gucken, wohin man möchte. Vor allen Dingen in Kurven, beim Abbiegen und beim Wenden! Immer mindestens 10 Meter voraus schauen, nicht direkt vors Rad - und nicht aufs Hindernis, sondern auf die freie Fahrbahn.
  5. Bremsen immer mit beiden Bremsen. 
  6. Anfahren: Nicht mit den Füßen Anschieben. Besser mit dem Pedal. Das kostet viel weniger Mühe.
  7. Anhalten: mit den Bremsen, nicht mit den Füßen. Erst ganz Stehenbleiben, dann Absteigen.
  8. Schulterblick vor dem Abbiegen und Losfahren.
  9. Gangschaltung: bergauf Runterschalten, bergab Raufschalten - wie beim Auto. 
  10. So wenig Motor-Unterstützung wie möglich: hohe Akku-Reichweite.
  11. Alle anderen passen nicht auf und haben mich nicht bemerkt. Diese Sichtweise ist sehr gesund!
  12. Entspannt bleiben. Nicht auf dem Recht beharren. Gegenüber Fußgängern wäre das schlechter Stil, gegenüber Autos gefährlich. Die Friedhöfe haben Bereiche für Radfahrer, die Vorfahrt hatten.

Dann sollte das mit dem Radfahren auch so klappen, wie hier im Video zu sehen.

Video: C1

Beim E-Bike kaufen bitte beachten:

Lassen Sie sich bitte nicht vom Äußeren leiten. Natürlich sollte Ihnen das neue E-Bike gefallen, die Farbe ist aber für den Fahrspaß irrelevant. Fahren Sie mindestens fünf verschiedene Modelle Probe. Testen Sie bitte auch ein Kompakt-Bike mit 20-Zoll-Rädern (I:sy, QIO, Hercules, Cube usw.) Das neue E-Bike sollte auf keinen Fall zu groß sein. Gerade am Anfang sollen Sie sicher mit beiden Beinen auf den Boden kommen.

Es muss nicht das Modell mit der höchsten Motorleistung sein. Das harmonische Zusammmenspiel aller Komponenten ist viel wichtiger.

E-Bikes mit Nabenschaltung sind oft gedrosselt, weil die Nabenschaltungen für Fahrräder entwickelt wurden (z. B. 7-, 8-, 11-Gang) und die Motorleistung nicht aushalten. Sie können am Berg zu wenig Leistung haben.

E-Bikes mit einer 5-Gang-Shimano-, 14-Gang-Rohloff- oder Niuvolo-stufenlos-Nabenschaltung sind nicht gedrosselt, weil diese Schaltungen für die hohe Motorleistung konstruiert wurden.

Die Motoren von E-Bikes mit Kettenschaltungen sind nicht gedrosselt.

E-Bikes mit Hinterrad-Motor erlauben eine einfachere Konstruktion, weil die Motorkraft nicht über die Schaltung und Kette übertragen werden muss. Daher sind sie meist leichter, leiser und preisgünstiger als Modelle mit Tretlager-Motor. Da der Motor im Hinterrad am steilen Berg relativ wenig Umdrehungen macht und daher überhitzen kann, sind sie lediglich für eine Alpenüberquerung ungünstig.

Achten Sie auf eine einfache Bedienung. Probieren sie ein Rad mit einer Automatik-Schaltung aus.  Die gibt es z. B. für die Shimano-5-Gang-Nabenschaltung, Shimano-Kettenschaltungen und die Niuovolo-Nabenschaltung, .

Rücktrittbremsen hatten ihre Berechtigung, als es noch keine guten Felgenbremsen und keine Scheibenbremsen gab. Heute sind sie veraltet, sie haben keine gute Bremswirkung. Zudem verhindern sie, dass man vor dem Anfahren das Pedal in eine optimale Stellung (10 Uhr) ziehen kann. 

https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/radfahren-lernen-und-e-bike-ueben-in-bergisch-gladbach

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