Moderne Fahrradinfrastruktur in Wermelskirchen
Seit ca. zwei Jahren gibt es in Wermelskirchen auf der Thomas-Mann-Straße/Zenshäuschen an der Lichtsignalanlage „Fahrradaufstellflächen“ sowie zugehörige -schutzstreifen, über die Radfahrende diese Flächen jeweils erreichen können.
Doch nicht alle Verkehrsteilnehmer kennen sich mit dieser Fahrradinfrastruktur aus. Deshalb veranstalteten Polizei, ADFC und Stadt im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche eine Aktion, um Rad- und Autofahrende über die Nutzung zu informieren.
Zweck einer Aufstellfläche
Sinn einer Fahrradaufstellfläche an Ampeln ist, dass Radfahrende bei Rot auf dem Schutzstreifen an wartenden Autos vorbei direkt bis zur Haltelinie vorziehen, um bei Grün ihren Weg noch vor den Kfz fortsetzen zu können. Vorteil ist, dass Radfahrende, die wesentlich weniger Verkehrsraum einnehmen als Kfz, nicht mehrere Ampelphasen abwarten müssen. Dies funktioniert nur, wenn auf dem Schutzstreifen während der Rotphase keine Pkw warten, sodass Radfahrende genug Platz haben, an den Pkw vorbeizufahren und sich trauen, vor den Kraftfahrzeugen Aufstellung zu beziehen.
Unfallprävention im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche
In Anlehnung an eine Aktion, die 2023 in Rösrath stattfand, hatte Sabine Krämer-Kox, Sprecherin der Ortsgruppe Wermelskirchen/Burscheid, Kontakt zu PHK Sabrina Demmrich, Polizei Rheinisch Bergischer Kreis/Verkehrsunfallprävention sowie zu Evelyn Schwanke, Mobilitätsmanagerin der Stadt Wermelskirchen, aufgenommen, mit dem Ziel, auch in Wermelskirchen über die Schutzstreifen und Aufstellfläche zu informieren. Insbesondere, da diese Fahrradinfrastruktur in den Städten der Umgebung noch wenig verbreitet ist, sah der ADFC Wermelskirchen/Burscheid Handlungsbedarf.
Aktion im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche
Deshalb fand am 16. September zwischen 10:30 Uhr und 12 Uhr öffentliche Präventionsarbeit zur Radverkehrsführung am Verkehrsknotenpunkt Thomas-Mann-Straße / Zenshäuschen statt. Beamte der Polizei aus Bergisch Gladbach und sowie des Bezirksdienstes Wermelskirchen und des ADFC waren vor Ort, um Verkehrsteilnehmer im Bereich der markierten Fahrradaufstellfläche zu beraten und - wenn erforderlich - freundlich auf Fehlverhalten hinzuweisen. PHK Heiko Mann verteilte zur Verdeutlichung entsprechende Flyer. Die angesprochenen Autofahrer zeigten Verständnis. Einige gaben zu, die Markierungen schlichtweg nicht wahrgenommen zu haben.
ADFC begrüßt Rotmarkierung
Vertreter der Stadt Wermelskirchen waren ebenfalls anwesend, um sich ein Bild der Verkehrssituation zu machen. Harald Drescher, Leiter des Tiefbauamts der Stadt Wermelskirchen, nahm als Anregung mit, einen Teil des Schutzstreifens sowie die komplette Aufstellfläche rot markieren zu lassen.
Mut zur Fläche
Sind Schutzstreifen sowie Aufstellfläche rot eingefärbt und werden gut sichtbare weiße Fahrradpiktogramme auf den Radverkehrsflächen aufgebracht, werden diese sowohl von Auto- als auch von Radfahrenden aktiv wahrgenommen und besser respektiert.
Radfahrerinnen und Radfahrer werden darüber hinaus zur Nutzung des markierten, für sie reservierten Straßenraumes ermutigt. Dies ist in Wermelskirchen an der Kreuzung Thomas-Mann-Straße/L 409/Zenshäuschen besonders wichtig, da hier der überregionale Panorama-Radweg Balkantrasse sowie der Bergische Panorama-Radweg verlaufen, d. h. es sind auch viele Ortsunkundige unterwegs, die sicher und komfortabel durch die Stadt geleitet werden sollen.