Dauerbrenner Brückenbaustelle Wermelskirchen

Gefahrenstelle für den Radverkehr

Fahrtrichtung Wermelskirchen
Fahrtrichtung Wermelskirchen © Sabine Krämer-Kox

Bis Mitte November d. J. war die L157 an der Brückenbaustelle über die BAB 1 hinter dem Kreisverkehr Wermelskirchen-Ostringhausen in Richtung Schloss Burg nur im Einbahnverkehr befahrbar. Jetzt wurde die Fahrbahn im Baustellenbereich übergangsweise wieder in beiden Fahrtrichtungen für den Verkehr geöffnet, da die Baustelle ruht. Vermutlich wird der Baubetrieb im Sommer 2024 wieder aufgenommen. Dann werden sich erneut andere Situationen und Fahrbeziehungen ergeben; wahrscheinlich ähnlich denen der letzten 1,5 Jahre. Die Stadt Wermelskirchen will dann entsprechend reagieren und versuchen, den Fahrradverkehr ausreichend zu berücksichtigen. Doch zurück zum Jetzt-Zustand:

Aktuelle Situation in FR Schloss Burg
Für den Radverkehr in Fahrtrichtung Schloss Burg ist der Gehweg wieder freigegeben worden. Das bedeutet, Radfahrende haben die Wahl, diesen im Schritttempo zu befahren oder die Fahrbahn im Mischverkehr zu nutzen. Da im Baustellenbereich Tempo 30 herrscht und die Fahrbahn leicht bergab führt, ist die Nutzung der Fahrbahn u. E. unkritisch.

Aktuelle Situation in FR Wermelskirchen
Die geplante Verkehrsführung für die Fahrtrichtung Wermelskirchen-Innenstadt stellt uns weniger zufrieden. Radfahrende nehmen mit einem Fahrzeug am Straßenverkehr teil und sind nicht als "qualifizierte Fußgänger" zu betrachten. Deshalb kommt das Schieben auf dem Gehweg nur bedingt in Betracht. Für eine Freigabe für den Radverkehr ist der abgetrennte Gehwegbereich zu schmal.

Die Nutzung der Fahrbahn durch Radfahrende kann jedoch bei Kraftfahrzeugführern  Missverständnisse hervorrufen. Manche Kraftfahrer erkennen nicht, dass die Radfahrer hier die Fahrbahn nutzen müssen.  Sie könnten "verärgert" reagieren, wenn sie durch Radverkehr "aufgehalten" werden – ein Überholen von Fahrrädern auf der Brücke ist nicht möglich. Dabei ist die Differenzgeschwindigkeit nur gering, da im Baustellenbereich lediglich 30 km/h erlaubt sind.

Achtung Radfahrer
Zur Sicherheit der Radfahrenden und Vorbeugung von Missverständnissen haben wir bei der Stadt Wermelskirchen angeregt, zusammen mit Straßenbaulastträger Landesbetrieb NRW, der Straßenverkehrsbehörde und der Kreispolizei die Anordnung von Verkehrszeichen 138 "Achtung Radfahrer" zu prüfen. So könnten Kraftfahrzeugführer auf die Anwesenheit von Radfahrenden auf der Fahrbahn aufmerksam gemacht und zu vorsichtiger Fahrweise angeregt werden.

Gefahrenstelle
Der gesamte Baustellen-Bereich, insbesondere die BAB-Auf- und Abfahrt, ist für alle Verkehrsteilnehmer extrem unübersichtlich und birgt im Berufsverkehr, bei Dunkelheit und Nässe für Radfahrende ein hohes Gefahrenpotential. Über diesen Streckenabschnitt werden die Außenlagen Pohlhausen, Sellscheid, Hünger sowie SG-Höhrath und Schloss Burg angebunden. Außerdem verläuft hier der überregionale Bergische Panorama-Radweg.

Wir sind der Meinung, dass hier zum Schutz der Radfahrenden Handlungsbedarf besteht.

Kurzer Rückblick
Der Baustellenabschnitt sorgt bereits seit geraumer Zeit für Verärgerung. Zunächst war die Brücke für Radverkehr gesperrt. Dies hatte im Dezember letzten Jahres zu Protesten von Radfahrern geführt, nachdem die Polizei „Knöllchen“ wg. Befahren des Gehwegs verteilt hatte. Daraufhin hatten sich ADFC sowie Presse eingeschaltet und sich an die Stadt Wermelskirchen gewandt.  Diese prüfte die Situation und traf eine neue verkehrliche Anordnung, die zeitnah vom Bauherrn bzw. Baulastträger umgesetzt wurde: Radfahrende konnten die Fahrbahn im Mischverkehr nutzen, in Gegenrichtung war Schieben des Fahrrades auf dem Gehweg möglich.


https://rheinberg-oberberg.adfc.de/neuigkeit/dauerbrenner-brueckenbaustelle-wermelskirchen

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