Neue und inspirierende Ideen: Zukunftswerkstatt Fahrrad-Mobilität
Wie kann die Fahrrad-Mobilität im Bergischen RheinLand attraktiver und sicherer werden?
Wie können die Belange verschiedener Verkehrsmittel und Fach-Ressorts in Einklang gebracht werden? Welche Wirkung lassen sich mit kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen erzielen? Diese und andere Fragen rund um die Fortbewegung auf zwei Rädern standen am 8. und 9. Oktober 2024 im Fokus der „Zukunftswerkstatt Fahrrad-Mobilität im Bergischen RheinLand“. Circa 50 Vertreter*innen aus den Kommunal- und Kreisverwaltungen und des ADFCs nahmen an den beiden Workshop-Tagen teil.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom ADFC RheinBerg-Oberberg e.V. und der REGIONALE 2025 gemeinsam mit ihren Gesellschaftern Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Rhein-Sieg-Kreis sowie mit Unterstützung der Stadt Radevormwald. Sie fand im Rahmen des REGIONALE-Zukunftsthemas „Hin und weg! Vernetzte Mobilität im Bergischen RheinLand“ statt, das unter anderem den Ausbau und die Vernetzung der Fahrradinfrastruktur adressiert.
Ganzheitliche Verkehrsplanung als Schlüssel
Inspiration lieferten unter anderem Tim Adema und Sjors von Duren von der „Dutch Cycling Embassy“. Beiden betonten, dass die Niederlande zwar ein Autoland seien, jedoch das Verkehrssystem ganzheitlich betrachtet werde. Der Blick auf das Gesamtnetz aus Sicht verschiedener Verkehrsmittel schaffe Vorteile für alle Verkehrsformen. So sei ein gut gestalteter Straßenraum nicht nur aufgrund vorhandener Verkehrsschilder intuitiv lesbar und unterstütze ein rücksichtsvolleres Verhalten aller Verkehrsteilnehmer. Diesen Effekt beschreibt Sjors von Duren mit „Die Straße erzählt eine Geschichte.“ Ihre Ausführungen untermauerten Sie mit Best-Practice-Beispielen. Guido Ensemeier von der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) stellte in seinem Vortrag verschiedene Möglichkeiten innerhalb des Rahmens der Straßenverkehrsordnung vor, mit denen die Situation für Radfahrende einfach und schnell verbessert werden kann, etwa durch den Einsatz von Piktogrammketten.
Konstruktiver Austausch zu konkreten Fallbeispielen
Die Teilnehmer*innen tauschten sich im Rahmen der Veranstaltung auch zu konkreten Fallbeispielen aus, die typische Herausforderungen im Bergischen RheinLand repräsentieren. Dazu gehören unter anderem die Topografie, die Belangen des Landschafts- und Naturschutzes, die Kfz-fokussierte Infrastruktur und fehlende befahrbaren Alternativwege. Im Rahmen der Zukunftswerkstatt diskutierten die Teilnehmer*innen Lösungsansätze sowohl aus technischer und rechtlicher Sicht, als auch bezüglich der Planungsprozesse und Organisation. Im Fokus stand zum einen die Kreisstraße K18 in Wermelskirchen und die Frage, wie das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden dort erhöht werden kann. Zum anderen wurden Ideen für die Kaiserstraße/ Hohenfuhrstraße in Radevormwald diskutiert – deren Gestaltung zählt zu den zentralen Maßnahmen des integrierten Nahmobilitätskonzeptes der Stadt Radevormwald. Insgesamt wurde der Austausch zwischen unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen anhand dieser Beispiele in den Verwaltungen als besonders bereichernd empfunden. Die Ergebnisse der beiden Workshoptage wurden abschließend in einem Onlineforum präsentiert.